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Projekt Frauen Achter

Um den Frauen-Rudersport in Österreich zu fördern, wurde mit Anfang der Saison 2024 ein neues Achter-Projekt ins Leben gerufen. Dazu wurde auch ich eingeladen. Unser Team besteht großteils aus jungen U23-Athletinnen, die schon auf internationaler Ebene unterwegs waren.

Anfang Oktober diente ein Trainingslehrgang in Potsdam als „Kick-Off Veranstaltung“. Der Fokus lag hauptsächlich auf dem Zusammenfinden im Großboot. Vor allem für mich als „Riemenneuling“ ist der 8+ eine gute Möglichkeit, das Riemenrudern zu erlernen. „Learning by doing“ beschreibt meine momentane Situation wohl sehr gut. Zwischen den Einheiten am Wasser absolvierten wir zahlreiche Krafteinheiten, um uns auch in diesem Bereich zu verbessern.

Im Rahmen dieses Trainingslagers nahmen wir auch an zwei Langstreckenregatten teil. Bei „Quer durch Berlin“ erreichten wir den guten 2. Platz hinter dem deutschen Frauen-Skull-Nationalteam (u.a. mit den Olympiaqualifikantinnen aus dem Doppelvierer). Beim „Silbernen Riemen“ konnten wir uns dann gegen einige deutsche und niederländische Vereine durchsetzen und den Sieg holen.

Am ersten Novemberwochenende nahmen wir dann beim „Head of Prague“ teil. Bei dieser 6,4 km langen Strecke mit Wende kämpften wir mit den Bedingungen und konnten leider nicht unsere beste Leistung zeigen. Nichtsdestotrotz beendeten wir diese Regatta auf dem 2. Platz hinter dem tschechischen A-Team und vor deren U23-Mannschaft.

Danach bekamen wir im Rahmen einer Trainingswoche in Ottensheim die Möglichkeit, mit Martin Sauer, dem ehemaligen Steuermann des Deutschlandachters, zu trainieren. Sein Ansatz, die Einheiten eher kurz zu halten, aber dafür höchstkonzentriert und exakt mit vollem Druck zu rudern, war neu für uns. Durch seinen Input konnten wir unser Rudern auf die nächste Stufe heben und uns technisch enorm weiterentwickeln. Hier wurde mir noch deutlicher bewusst, dass ein Achter nicht wie ein Einer zu rudern ist. Nach dieser Woche waren wir zwar ziemlich müde, aber fühlten uns bereit, um am nächsten Wochenende beim „Baselhead“ zu zeigen, was wir uns erarbeitet hatten.

Da die aktuelle Unwetterfront auch in der Schweiz zugeschlagen hat, wurde die Langstreckenregatta leider wegen Hochwasser und einer daraus resultierenden Schifffahrtssperre abgesagt. Schade, denn dort hätten wir uns wirklich mit internationalen Top-Leuten messen und weitere Erfahrungen im Großboot sammeln können.

Jetzt stellt sich noch die Frage, wie es mit dem 8+ Projekt weitergeht. Hierfür wäre die Regatta in Basel ein idealer Gradmesser gewesen, um zu schauen, wo wir in einem Teilnehmerfeld mit Achtern aus den Top-Rudernationen stehen. Momentan trainieren wir in Kleinbooten und es wird sich zeigen, ob dieser Achter in der nächsten Saison auch auf internationaler Ebene in der offenen Klasse gefahren wird. Mein Hauptfokus wird jedoch sicherlich auf einer erfolgreichen Qualifikation und einem Top-Ergebnis bei der U23-WM in Kanada liegen.

Zum Schluss möchte ich noch hervorheben, wie cool es ist, endlich mit einer größeren Gruppe zu trainieren. Das Teamgefüge passt wirklich sehr gut und es macht Spaß gemeinsam mit meinen Kolleginnen zu trainieren. Natürlich war dieser Herbst für mich auch recht fordernd, zudem ich zu studieren begonnen habe und dafür nach Linz gezogen bin. Ich bin aber zuversichtlich, dass sich das im Laufe der Zeit einpendeln wird und ich mich gut weiterentwickeln werde.

Bericht: Emma Gutsjahr