Die handelnden Personen: Dorli Humpelstötter, Michael Kaltenbrunner (mit seinem Bus), Britta (mit ihrem Bus) und Peter Abrahamczik, Otti Hill und Christian Strobl, Erni und Herbert Rath, Inge und Berthold Schlechta.
Bootsmaterial: Hagen und Bechelaren auf dem Bootshänger.
27.5. Wir starten um Mitternacht mit Michl und Brittas Bus Richtung Omiš (Nähe Split). Britta schleppt den Hänger Mit kurzen Raststättenaufenthalten fahren wir zu einem Restaurant am Fluß Cetina ca 6km oberhalb Omiš. Dort finden wir einen schönen Platz zum Einsetzen und rudern um 12:00 ab. Im Vierer Christian, Dorli, Inge und ich, Otti am Steuer. Peter und Britta im Hagen. Michl fährt mit Herbert und Erni und den 2 Bussen nach Split, wo sie unser schwimmendes Hotel holen. Die Cetina ist recht idyllisch, wir sind aber bald unten in Omiš an der Mündung und angesichts eines doch vorhandenen 3bf Windes beschließen wir gleich die Querung nach Pučišća auf der Insel Brač. Inge wechselt ans Steuer und wir kämpfen uns mehr oder weniger elegant nach Brač, wo wir ca 14:30 am Beginn der Ortschaft unsere Boote an den Strand legen. Der Hunger hat inzwischen zugenommen (trotz Müsliriegel bei der Querung) und wir fallen in die nächste Konoba ein und langen tüchtig zu. Cevapcici und Bier macht den Hauptanteil aus. Dann ein bissel spazieren und ein Eis essen und entspannen am Strand, wir schlafen ein wenig und warten auf unser Schiff. Michl kommt erst um 20:00 und da die Bora mit 3 – 4 bf quer im Hafen steht wird es ein wirklich mühsames Anlegemanöver. Die Überraschung ist aber gelungen, wir fahren dieses Jahr mit einem Nautitech 44 Katamaran namens Nike. Es gibt 4 Doppelkabinen und 2 Schlupfkabinen, Dorli nimmt eine und Michl schläft oben in der Kajüte. Wir räumen ein und um 22:30 ist Nachtruhe, leicht unterbrochen von Lärm in einer Konoba gegenüber wo anscheinend die jungen Leute von der Steinmetzschule feiern.
28.5. (SO) Noch immer derselbe Wind, wir beschließen nach dem Frühstück noch etwas zu warten. Dabei beobachten wir wie in die Kirche anscheinend zu einer Firmung eingezogen wird – wir liegen in Blickweite. Dann um 10:30 halten wir es nicht mehr aus. Christian hilft Michl beim Ablegen mit dem Katamaran, ich fahre mit Peter im Hagen und die Bechelaren ist ein Damenboot mit Erni am Steuer. Wir rudern hinaus und hinein in die 1-2er Wellen. Nach 2km sind beide Boote am Absaufen und in einer kleinen Bucht wellengeschützt steigen wir um, schöpfen die Boote aus und schleppen. Dann reisst beim Hagen der Bugbeschlag aus. Wir bergen ihn und machen die Schleppleine am ersten Spant fest. Nach 1 Std. läßt der Wind nach und der Vierer rudert mit Steuerfrau. Das geht 2 Std. gut, dann wieder schleppen, bei 3-4bf Wind. Die Boote geigen teilweise wild herum, der kürzere Hagen mehr als die Bechelaren. Wir wollen eigentlich bis Lovište, angesichts der Welle und der Probleme beim Schleppen, beschließen wir Sućuraj am Ostende der Insel Hvar anzulaufen. Die letzten 2 – 3 km nehme ich den Hagen mit der Hand am Backbord Heck sitzend – sonst würde er absaufen. Anstrengend, aber dann sind wir um die Huk herum und unsere Probleme sind schlagartig gelöst. Wir laufen in den Hafen ein, kriegen gleich einen Platz längsseits an einer Mole (weil nicht viel los ist) und können gleichzeitig die angehängten Boote gut bergen und zu uns auf den Kai legen. Wir haben Landstrom aber kein WC oder Dusche. Aber wir liegen super. Nachher gehen wir in den Ort und essen Fisch – ganz ganz gut. Wir schlafen gut.
29.5. (Mo) Nach reichlichem Frühstück lässt der Wind nach und ich rudere mit Peter im Hagen und die Damen und Christian im Vierer bis um die Huk am Westende von Pelješac (unser gestriger Plan), dort baden wir und nehmen die Boote in Schlepp bis Korcula. Dort gehen wir vor Buganker an die Mole im W von Korcula. Michl bleibt am Schiff und wir gehen in den Ort, schauen uns ein wenig um, essen ein Eis, ersteigen einen Kirchturm, kaufen ein und rudern wieder los. Peter mit Britta und ich am Schlag im Vierer. Eine Stunde lang, dann kommen wir aus den Inseln raus, eine unangenehme Querwelle erleichtert uns das Aufhören, wir machen die Boote fest am Schiff, steigen um, baden kurz und fahren die Boote schleppend weiter in eine Bucht nahe Lirica am Westende von Pelješac. Dort schwimme ich mit dem Hagen an einen Schotterstrand, der Christian kommt mit der Bechelaren nach. Wir verstauen die Boote zu zweit den Strand hinauf und schwimmen zurück. Dann gehen wir mit dem Schiff an der anderen Seite der Bucht vor Anker. Der Wind ist fast ganz weg und wir liegen ganz ruhig. Es ist zu bemerken daß die Temperatur gegen Morgen auf 16 Grad sinkt, wir sind immer mit der Decke zugedeckt. Auch für den Abend müssen wir uns wärmer anziehen. Bei 20 Grad und etwas Wind brauchen wir das.
30.5. Entgegen dem ursprünglichen Plan fahren wir mit dem Schiff nach einem hastigen Frühstück zu den Booten, ankern dort und mit dem Dingi werden die Mannschaften zum Ufer gebracht und Michl und Dorli im Hagen und der Rest in der Bechelaren rudern los. Christian und ich bleiben an Bord und wir verfolgen mit dem Schiff die Ruderboote. Bald nehmen wir den Hagen auf (Michl hat Probleme mit seinem Finger) und später dann hängen wir die Bechelaren an (nach 10km). Der Wind frischt wieder auf 3bf auf. Dann geht es mit den Booten im Schlepp hinein nach Slano. Dabei wird an Bord gejausnet, in der Bucht ist fast Windstille, vor der Marina rudern 3 Leute mit den beiden Booten an den Strand und wir legen uns mit dem Schiff in die Marina. Es ist 11:15 und unser Bus nach Dubrovnik geht um 12:50. Wir checken also ein, dirndln uns um, gehen ins Restaurant auf ein Bier und fahren dann mit dem Bus nach Dubrovnik. Dort kommen wir am Hafen an und fahren mit einem Linienbus ins Zentrum. Dann nehmen wir die Cable Car auf den Berg zur Festung hinauf. Wir schauen uns die Festung an – viel gibt es nicht zu sehen – nur ein traumhafter Ausblick auf Dubrovnik und das Meer und gehen dann ins Gipfelrestaurant. Dort sitzen wir und hüllen uns teilweise mit Decken ein, weil der Wind die 22 Grad da oben schön abkühlt. Wir essen eine Kleinigkeit und fahren wieder hinunter. Wir schauen uns einige Kirchen an und gehen dann auf der Stadtmauer einmal um die Stadt herum. Das dauert über 1 Stunde und bietet wirklich einen schönen Blick über die Stadt. Nachher kehren wir ein – das Lamm und das Lokal sind so naja. Wir fahren mit dem Linienbus wieder zum Hafen und nehmen dort einen Bus nach Ston der in Slano hält. Im Marina Resti gibt’s noch Dessert und dann zum Schiff und heiti. Die Marina ist nagelneu – dementsprechend der Preis: 130 Euro.
31.5. Heute gehen wir es ruhiger an. Wir frühstücken ausgiebig, dann Wasser tanken. Im letzten Tank war so viel Chlor drinnen, dass es uns die Pickel weggebrannt hat. Dieses Wasser ist super. Um 09:15 rudern Inge und ich im Hagen, der Rest in der Bechelaren weg. Kaum sind wir aus der Stadtbucht heraussen, hat uns schon ein 2-3er Wind von BB achtern, wir rudern im Hagen fast nur BB. Dann kreuzen wir bedingt durch den blöden Wind und die 20 – 30cm Welle bis zur Ausfahrt, wo wir Pelješac entlang fahren können. Kurz ist es vom Kurs her besser, dann kommt wieder eine höhere Welle von draußen. Nach 14km steigen wir in einer Bucht um und schleppen den Hagen weiter. Der Vierer hat uns schon schön abgehängt, wir fahren unter Motor nach und zusammen mit dem Vierer in die Bucht von Prapratno auf Pelješac wo wir alle abchristln, mit dem Schiff vor Anker gehen und den Vierer anhängen. Wir jausnen, baden, ruhen und um 14:00 lichten wir den Anker und fahren Richtung Korčula bei 3bf die Boote schleppend. Nach der Stadt Korčula gehen wir in einer netten größeren Bucht vor Anker. Die beiden Boote werden zu dritt an Land verbracht und Michl nimmt die 3 Verbringer an einer kleinen Mole live auf. Der Wind schläft komplett ein über Nacht und wir liegen bestens.
1.6. Wir starten nach frühem Frühstück bei glatter See. Ich mit Inge im Hagen. Wir fahren Korčula entlang bis zur Ecke von Pelješac, dann setzt mit Kurs auf die Insel Hvar ein leichter West ein und der Hagen wird schwer steuerbar. Wir hören mit dem Hagen auf, einige KM später hört auch der Vierer auf. Wir motoren weiter nach Stadt Hvar. Die letzten 6km rudert der Vierer bis in den Hafen, wir fahren mit dem Schiff dorthin. Im Hafen geht es ziemlich zu, die wenigen Plätze am Kai für Gastboote sind belegt, der Marineiro meint wir sollen warten. Wir treiben also mit dem Hagen im Paket im Hafen herum bis wir nach ca einer halben Stunde beschließen uns an eine Boje zu legen. Da kommt der Marineiro mit dem Boot und meint, sie haben uns einen Platz frei gemacht. Also vor Mooring retour an den Kai, immer mit dem Hagen irgendwo. Ich mache beide Mooringe, bin schweißgebadet, aber das Manöver selbst gelingt bei wenig Wind perfekt. Den Vierer haben wir schon vor längerer Zeit gesehen, sie uns aber nicht, wie sich später herausstellt. Wir lassen das Dingi hinunter, von dem steige ich in den Hagen und rudere auf die andere Seite des Hafens. Dort zwänge ich mich durch viele Fischerboote an die Straßenmauer und mit Hilfe von 2 Passanten holen der Michl und ich den Hagen auf die Straße. Dort liegt er gut. Inzwischen ist auch die Dorli schauen gekommen und die holt die anderen nach, die an einem Kiesstrand geparkt haben, schöner als unser Hagen Platz. Wie auch immer, wir zahlen an die 100 Euro, haben Strom und Lärm von der Lokalen am Kai. Wir gehen dann hinauf zur Burg und haben von dort oben einen wunderbaren Blick hinunter auf die Stadt Hvar. Beim Hinuntergehen kaufen wir noch Lebensmittel ein und dann zurück zum Schiff. Dort treffen Erni und Herbert mit 2 Freundinnen aus Wien zusammen, ebenfalls beide gehörlos. Michl hat inzwischen in einem Restaurant gleich neben dem Vierer Liegeplatz reserviert und wir gehen alle dorthin zum Abendessen. Es gibt volle Kanne Fleisch, nicht zum Wegbringen, aber sehr gut. So gegen 22:00 sind wir wieder beim Schiff und nachdem wir den nachmittags gekauften Plavac getrunken haben, schmeißen wir uns in die Kojen. Der Schlaf wird teilweise durch Lärm von der Straße gestört, aber es geht.
2.6. Wir stehen wieder früh auf, frühstücken aber sehr brav und sind um 08:00 am Wasser. Ich helfe mit Christian den Hagen, der heute von Britta und Peter gerudert wird, zu Wasser zu bringen. Beim Zurückgehen läuft Michl mit dem Schiff bereits aus, er fährt eine Ecke weiter zum Tanken. Es ist wieder windstill und so kann er das mit Erni und Herbert schaffen. Wir rudern mit dem Vierer weg und es geht super dahin. Wir biegen am Westende von Hvar ab und fahren nach Norden zur Durchfahrt Brač – Šolta. Michl hat uns dann auch eingeholt. 3-4 Delfine ziehen an uns vorbei und wir rudern 23 km bis in eine Bucht auf Šolta knapp vor der Durchfahrt. Dort geht Michl vor Anker und wir an Bord. Den Anker setzen wir noch einmal neu, dann passt es. Es gibt Gulasch und dann Palatschinken. Der Wind frischt aus Süd auf. Gegen 14:00 lichten wir den Anker und schleppen die Boote weiter nach Norden Richtung Split. Nach der Durchfahrt steht der Wind auf West – halber Wind und eine unangenehme Welle zum Schleppen. Wir schleppen bis in die Bucht von Split, die letzten 3 km rudern wir und Michl kommt mit dem Kat rechtzeitig vor 17:00 in die Marina Kastelik. Wir versorgen die Boote am Strand neben der Marina und gehen dann hinüber aufs Schiff. Die Marina ist groß und sauber, duschen ist super. Dann richten wir uns zusammen und fahren mit den beiden Bussen nach Split. Dort gehen wir gleich ins erste Lokal und essen sehr gut. Wir bummeln dann noch kurz durch die Altstadt und fahren zurück in die Marina. Die letzte Nacht an Bord!
3.6. Wir stehen relativ früh auf und frühstücken. Dann geht es ans restliche Packen und hinaustragen zu den Bussen. Dann mit dem Hänger zu den Booten, aufladen und wir fahren nach Hause. Keine Staus – nur in Ptuj müssen wir wegen eines Radrennens eine Zeitlang warten. Nach Ptuj kehren wir noch zum Essen ein. Nachher weiter über Mureck und so gegen 19:00 kommen wir in Pöchlarn an – alles gut!
Bericht: Berthold Schlechta