Mit nicht weniger als vier Silbermedaillen und zwei vierten Plätzen im Gepäck kehrten Pöchlarns Ruderer wieder in die Nibelungenstadt zurück.
Den Anfang machte die Jüngste der Mannschaft – Emma Gutsjahr. Die 14-jährige Orndingerin stellte sich der nationalen Konkurrenz im Schülerinnen Einer. Sie startete mit einem Sieg im Vorlauf und konnte somit in das A-Finale (Plätze 1-6) einziehen. In diesem Finale ruderte sie bei sehr schlechten äußeren Verhältnissen (Seitenwind, Wellen, Regen) immer im Spitzenfeld und sicherte sich nach hartem Kampf die Silbermedaille hinter der Favoritin aus Villach.
Das nächste Highlight aus Pöchlarner Sicht lieferte unser heuer erfolgreichster Ruderer – Günter Fischhuber. Er startete am Samstag im schweren Junioren-Einer und stellte sich in dieser Bootsklasse der Konkurrenz von 18 Booten. Eigentlich war der schwere Einer als Warm-up für seine Paradedisziplin – Junioren Leichtgewichts Einer (bis 67,5 kg) – am Sonntag gedacht. Fischhuber zog mit einem 2. Vorlaufplatz und der zweitschnellsten Tageszeit in das Finale A ein. Dieses Finale war mit 3 Junioren-Weltmeisterschaftsteilnehmern und 2 weiteren sehr starken Ruderern sowie Günter Fischhuber sehr stark besetzt. Nach einem extrem spannenden Rennen, in dem die Führung mehrmals wechselte, setzte sich schlussendlich der Wiener Lukas Prandl (10. bei Junioren-WM im Doppelzweier) vor Günter Fischhuber und dem Klagenfurter Martin Riedel durch. Mit dieser Medaille war nicht zu rechnen, sie war wirklich sensationell erkämpft.
Der zweite Regattatag am Sonntag brachte dann die nächste Silbermedaille durch die für Pöchlarn startende Behindertensportlerin Maria Dorn in der Bootsklasse Pararowing Inklusions2X mixed Mix 2x. Sie lag mit ihrem Wiener Ruderpartner Alexander Farkas sogar lange Zeit in Führung, welche sie aber knapp vor dem Ziel durch einen rudertechnischen Fehler wieder abgeben musste.
Dann war wieder Günter Fischhuber in seiner Paradedisziplin Jun. Leichtgewichtseiner an der Reihe. Leider konnte er das Gewichtslimit (67,5) nicht auf Anhieb bringen, sodass er 2 Stunden vor dem ersten Lauf noch 500 g Gewicht reduzieren musste. Trotz dieses Handicaps erzielte er die schnellste Vorlaufzeit aller Starter und qualifizierte sich für das Finale A. Als Favorit gestartet musste er den Belastungen des Vortages und den Folgen des Gewichtmachens doch etwas Rechnung tragen und belegte schlussendlich den immer noch ausgezeichneten 2. Platz.
Weitere hervorragende Leistungen aus Pöchlarner Sicht, die sich jeweils mit dem undankbaren 4. Platz zu Buche schlugen, lieferten Philine Hölzl im Juniorinnen-B-Einer und der Junioren-A-Doppelzweier mit Julian Haabs und Daniel Groiß. Philine ruderete im Finale lange auf einem Medaillenrang, konnte das Tempo aber nicht ganz bis zum Rennende halten und beendete den Bewerb als Vierte von 23 Startern. Haabs und Groiß steigerten sich innerhalb dieser Saison eklatant und konnten sich bei der ÖM erstmals in der Spitze zeigen.
Die Österreichischen Meisterschaften waren unser großes Saisonziel. Wir durften insgeheim auf ein bis zwei Medaillen hoffen. Nunmehr sind es vier Medaillen und zwei vierte Plätze geworden, dass ist schon sensationell.
Der URV Pöchlarn war somit erfolgreichster NÖ Verein.
Kommendes Wochenende werden noch die NÖ Landesmeisterschaften als Abschluss der heurigen Regattasaison gerudert. Die obgenannten Pöchlarner Boote gehören nach den Ergebnissen bei der ÖM zum engsten Favoritenkreis. Auch der zuletzt erfolgreiche Pöchlarn-Achter wird versuchen, den Titel abermals zu verteidigen.
Bericht: Gerhard Wolfsberger
Trainer und Sportwart URV Pöchlarn
Fotos:
Siegerehrungen: Emma Gutsjahr, Günter Fischhuber (schwerer Einer), Maria Dorn (ganz links neben Präsident Nussbaumer), Günter Fischhuber (leichter Einer), Günter Fischhuber mit Medaillen;
Mannschaftsfoto mit Trainern Andreas Trauner und Gerhard Wolfsberger (es fehlt Philine Hölzl)