Als Vorbereitungsregatta für die anstehende U23 WM durfte ich heuer bei der Studenten-WM auf der Willem-Alexander Baan in Rotterdam/NED an den Start gehen. Bei dieser Regatta waren 450 AthletInnen zwischen 18 und 25 Jahren aus insgesamt 26 Nationen vertreten.
In meiner Bootsklasse, dem Frauen Einer, waren 20 Ruderinnen gemeldet, darunter auch einige U23 WM- und EM-Finalistinnen und Medaillengewinnerinnen sowie Weltcup-Starterinnen und -Finalistinnen. Die Konkurrenz war dementsprechend stark und bot mir die Chance einen Wettkampf auf höchstem Niveau zu absolvieren.
Nach zwei Trainingstagen, wo ich mich so gut wie möglich mit den schwierigen Wind- und Wetterbedingungen anfreunden konnte, stieg ich am Donnerstag mit dem Vorlauf in das Wettkampfgeschehen ein. Mit einem soliden Start-Ziel-Sieg und der insgesamt drittschnellsten Zeit aller Vorläufe sicherte ich mir direkt einen Platz im Semifinale A/B der Top 12. Ich wusste, dass ich mich in den letzten Wochen und Monaten enorm verbessert habe, aber ein so souveränes Rennen inmitten dieser Konkurrenz war wirklich nicht zu erwarten. Der Auftakt war also gelungen!
Weiter ging es am Freitag mit dem Halbfinale, wo sich die ersten Drei für das große Finale qualifizierten. Im Anbetracht der Leistung im Vorlauf war ein Platz in den Top 6 realistischerweise möglich und somit auch das Ziel. Mit neuer persönlicher Bestzeit von 7:47 min musste ich mich aber den Ruderinnen aus Tschechien, Neuseeland und Polen geschlagen geben. Vor allem da der Rückstand auf den nötigen 3. Platz nicht einmal eine Sekunde betrug und meine Zeit im anderen Semifinale mit einem Finalplatz belohnt worden wäre, war dieser 4. Platz wirklich sehr bitter. Nichtsdestotrotz galt es, alle Kräfte zu bündeln und die Regatta mit einem guten Rennen im B-Finale um Gesamtplatz 7 versöhnlich zu beenden.
Leider lief das Finale am Samstag überhaupt nicht nach Wunsch und ich musste die Konkurrenz nach 200m ziehen lassen und beendete das Rennen auf dem 6. Platz, was Gesamtrang 12 bedeutete. Leider musste ich feststellen, dass mich meine Verkühlung doch mehr beeinträchtigte als gedacht.
Trotzdem konnte ich die Heimreise mit vielen positiven Eindrücken antreten. Immerhin zeigte ich in 2 von 3 Rennen, dass ich zu den schnellsten 1x Ruderinnen bei diesem Wettkampf gezählt habe. Dieser 12. Platz widerspiegelt weder die Performance der ersten beiden Rennen noch meine persönliche Leistungsfähigkeit.
Nach einer kurzen Pause, um wieder vollständig gesund zu werden und Kraft für die anstehende wichtige Zeit zu tanken, werde ich mit viel Selbstvertrauen und Vorfreude in die finale Vorbereitung für die U23 Weltmeisterschaft starten. Der Weg stimmt und ich bin überzeugt, dass ich bis Kanada noch einen weiteren Schritt in die richtige Richtung machen kann. Dieser wird auch nötig sein, um der starken internationalen Konkurrenz standzuhalten.
Insgesamt holte das österreichische Uni-Ruderteam bei diesem Wettkampf drei Medaillen: Gold im Männer Achter, Silber im leichten Männer Doppelzweier sowie im Frauen Zweier ohne. Gratulation an meine TeamkollegInnen! Herzlichen Dank auch an die mitgereisten TrainerInnen und unseren Team Manager Sebastian Kabas, der wirklich alles perfekt organisiert hat!
Bericht: Emma Gutsjahr