Von Neuburg nach Passau
Die Vereinswanderfahrt auf der oberen Donau von Neuburg nach Passau wurde von 12. bis 19. August 2006 durchgeführt. Eine landschaftlich und kulturell in vielerlei Hinsicht interessante Reise durch Bayern.
Wieder liegt eine wunderschöne Wanderfahrt hinter uns, diesmal ruderten wir die Obere Donau von Neuburg bis Passau. Los ging es am Samstag, den 12. August 2006: 2 Kleinbusse, 2 PKW samt Radträger und Anhänger waren nötig, um die 26 Teilnehmer samt Gepäck, Räder und Boote unterzubringen. Mit dabei waren Helga und Peter, Inge und Berthold, Sigi und Maria, Judith und Josef, Gudrun und Walter, Klaus, Dorli und Michael, Birgit, Brigitte, Petra, Günther, Liesl, Heidi und Rudi, Manfred, Otti, Trude und Franz, Britta und Peter.
Nach einer kleineren Stadtrundfahrt durch Neuburg, bedingt durch die Absperrungen für das gerade stattfindende Donaufest, langten wir beim dortigen Ruderverein an. Zuerst stärkten wir uns beim Fest für die erste Etappe, dann wurden die Boote aufgetrimmt, die neuen Wanderfahrtsleiberl ausgeteilt, Gruppenfotos geschossen. Dann war es soweit, es hieß einsetzen und ein Stückerl um die Kurve raufrudern zum Sammeln. Danach ruderten wir gemeinsam zurück zum Ruderverein, wo Peter ein Startfoto mit der malerischen Altstadt von Neuburg als Hintergrund machte. Voller Elan nahmen wir dann die 252 km nach Passau in Angriff.
Abends in Ingolstadt, nach einem anstrengenden Rudertag, wollten wir die Altstadt besichtigen. Es hieß, sie wäre gar nicht weit weg vom Hotel, da wir aber den Rundumweg wählten, dauerte es doch eine ganze Weile, bis wir uns im Weißbräu für die Mühen des Tages entschädigen konnten.
Unsere zweite Etappe war wettermäßig nicht ganz so toll, nachmittags hat uns ein hübscher Regenguss erwischt, die Landung am Kloster Weltenburg war dementsprechend nass. Zu sehen gab‘s dann nicht nur das Kloster, sondern auch einige knackige Ä – äh Popos, als sich unsere Ruderer wieder „trockenlegten“. Am nächsten Tag fuhren wir von Weltenburg durch den Donaudurchbruch bis Kelheim, wo wir – von Petzi sehnsüchtig schon lange gewünscht – die Befreiungshalle besichtigten und den tollen Ausblick auf das Donautal genossen.
Am Dienstag hatten wir einen ruderlosen Tag, den wir zur Besichtigung der Walhalla nutzten. Am Nachmittag hatten wir das Privileg, eine Stadtführung von Hans Hecht vom Ruderverein Regensburg zu bekommen (er bezeichnet sich selber als modernen Grabschänder). Er brachte uns mit sprühendem Charme und unglaublichem Wissen die Altstadt von Regensburg näher: von dem Sitz der Thurn und Taxis über die Basilika St. Emeram (Sarkophag Hl. Wolfgang), bis hin zum Dom St. Peter zu Regensburg, sowie die Steinerne Brücke mit ihren Jochen und vieles mehr. Nochmals herzlichen Dank an ihn!
Kurz nach dem Start der Etappe von Regensburg nach Straubing am Mittwoch herrschte allgemeine Aufregung, da wir die gefährliche Stelle durch die Joche der Steinernen Brücke vor uns hatten, aber unsere Steuermänner meisterten die Situation hervorragend und steuerten problemlos durch das angepeilte Joch. Danach fuhren wir relaxt weiter und genossen die schöne Aussicht auf Städte und Landschaften an den Ufern unserer schönen Donau. Am Nachmittag hatte eins der Boote dann noch ein kleines Abenteuer zu bestehen, da Klaus das Steuern zu einem Nickerchen nützte und beinahe das Ufer rauffuhr („auf amoi war des Ufer do ?!?). Anmerkung von Klaus, ausgestattet mit dem Privileg des Webmasters: Nickerchen, noch dazu mit offenen Augen, ist wohl ein wenig übertrieben, vielmehr wurde eindrucksvoll die Möglichkeit bewiesen, sich geistig an andere Orte zu begeben und dort zu verweilen, ohne physisch folgen zu müssen.
Ein weiterer Rudertag (von Straubing nach Niederalteich) mit viel Sonnenschein und Baden verging wie im Fluge – unsere von der Hitze geschlauchten Sportler wurden zur Aufmunterung vom Landdienst mit je 1 Maß Bier pro Boot empfangen. Am Abend studierten wir wieder einmal – diesmal in Passau im Biergarten Hacklbräu – die Bayerische Ess- und Trinkkultur. Wir haben voll Inbrunst gesungen – besonders Rudi gab ein paar Ständchen zum Besten – und Günther ergötzte uns mit seinem „mit schindeldeckeldachgedeckten Haus“.
Am Freitag, unserem letzten Rudertag, mussten wir – wie schrecklich – in Deggendorf erst einmal eine Pause einlegen (Deggendorfer Knödel, mmhh), um den Regen abzuwarten. Zum Mittagessen versorgte uns diesmal der Landdienst mit einer guten Jause beim Ruderverein Vilshofen. Dort wurde Sigi von uns allen gebührend mit vielen Bussis verabschiedet, Rudi sang ihm das „Wolgalied“ zur Einstimmung auf seinen Urlaub auf der Lena. Danach ging es weiter in Richtung und durch die Drei-Flüsse-Stadt Passau, unserem Ziel ca. 1 km die Ilz hinauf entgegen, wo wir von unserem Landdienst mit Sekt und Brezeln empfangen wurden und das Ende der Wanderfahrt feierten. Rudi hat sich extra für das Abschlussfoto ein Pöchlarner Ruderleiberl geborgt, weil er seins nicht mithatte, hat es aber falsch herum angezogen. Bemerkung von Peter: „S‘Leiberl kannst eh so anlassen, brauchst di nur umdrehen“.
Herzlichen Dank sagen möchten wir alle unserem Obi Peter und Britta, die keine Mühen gescheut und diese Wanderfahrt so toll organisiert haben. Ich denke, ich spreche für alle, wenn ich sage: wir freuen uns schon auf das nächste Mal!
Bericht Birgitta Tötzl