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11.7. – 13.7.2025 Wanderfahrt Passau – Wallsee inkl. Sternfahrt Wiking Linz

Hop-on-Hop-off-Wanderfahrt des Union Ruderverein Pöchlarn

Ein paar lustige Gedanken, wie es in meinem Kopf spukt, wenn und wie ich an eine Planung für eine Wanderfahrt des Vereins herangehe:

Wer braucht Sudoku oder Schach, wenn man eine dreitägige Wanderfahrt von Passau nach Wallsee organisiert? Schon bei der Vorbereitung beginnt das Gehirnjogging Deluxe, das selbst den klügsten Kopf -nämlich meinen- ins Schwitzen bringt.

Alles startet mit der Anmeldung, wegen der Zimmerreservierung!

Die nächste Herausforderung: Wer rudert an welchem Tag mit?

Unsere Wanderfahrt ist schließlich nach modernstem Konzept organisiert – „Hop on, hop off“. Jeder steigt ein, aus oder wieder ein, wie’s gerade passt.

Das klingt entspannt – ist für die Planung aber etwa so leicht wie ein 8er gegen die Strömung zu wenden.

Nächster Denkmarathon: die Zimmerreservierung.

Wer teilt sich mit wem das Zimmer? Die Ehepaare natürlich, zumindest wenn sie eine Zimmerkarte haben 😊(Insiderjoke)

Und selbstverständlich: Kaum ist alles im Kasten in Excellisten, ändern sich die Mitfahrlisten wieder.

Die Fahrgelegenheit für die Anreise: 2 Busse viele Meinungen Überlegungen wegen Staumöglichkeit und Zugrückfahrten, wer fährt mit wem? Wer mag mit wem im Bus sitzen? In welcher Reihe? Beim Fenster? „nicht ganz hinten mir wird schlecht!!!“

Dann die Frage aller Fragen:

Wer darf mit dem Hänger fahren und unseren Landdienst übernehmen?

Eine ehrenvolle, aber nicht ganz stressfreie Aufgabe – schließlich geht’s um Boote, Blätter, Gepäck und gelegentliche Verpflegungsnotfälle, und das Wichtigste den Hängerschein! (bei einem unserer Fahrer ist ja bekanntlich der Hängerreifen in der Kurve generell in der Höhe)

Am Wasser selbst zeigt sich dann, wie gut das ganze Planungs-Gehirnjogging war.

Die Boote sind bunt gemischt, neue Teams bilden sich, alte Hasen geben Tipps „Mehr Druck auf dem Blatt“ und nicht „Ruder baden“, und jeder genießt die Donau auf seine Weise – ob sportlich ehrgeizig oder gemütlich genussvoll.

Zwischendurch werden Erfahrungen, Müsliriegel und manchmal auch philosophische Diskussionen über Rudertechnik ausgetauscht.

Und wie es sich für eine richtige Wanderfahrt gehört:

Es bleibt bis zum Schluss spannend. Mal ist die Ausstiegsstelle die Herausforderung, mal das Wetter, und immer wieder die Frage: „Wo kann die Meute gut essen?“ weil Ruderer haben immer Hunger!!

Doch wenn alle Boote schließlich unfallfrei am Ziel anlegen, weiß ich:

Alle Mühe, Planung und Improvisation haben sich gelohnt.

Drei Tage Donau, Sonne, Wasser, (ohne Regenjacke) Teamgeist – und jede Menge Gehirnjogging inklusive. 🧠🚣‍♂️

Früher haben mich manche Dinge gestresst, aufkeimender Ärger hat heute keinen Platz mehr und durch die langjährige Erfahrung macht sich immer mehr Gelassenheit mit einem Lächeln breit! Vorallem das Vertrauen, dass sich immer alles gut ausgeht, entspannt mich sehr!

Ich freue mich auf die nächste Planung!

Bericht: Britta Abrahamczik

Tag 1 der kurzen Wanderfahrt von Passau nach Wallsee 11.7.-13.7.2025

(verfasst von Britta Abrahamczik)

Die Sternfahrt zu Wiking Linz bot sich sehr gut dazu an, da die Anreise für uns doch sehr weit und die obere Donau mit Schlögener Schlinge ein wunderbares Ruderrevier ist. Zu meiner Freude meldeten sich trotz Hauptferienzeit insgesamt 16 Teilnehmer an. 11 davon alle drei Tage, zwei davon zwei Tage, und drei nur an einem Tag.

Nach einer nicht ganz 3 stündigen Anreise, die logistisch schon eine Herausforderung war, setzten wir 2 Fünfer in Passau unter dem Kraftwerk Kachlet in die Donau ein. Die ersten Kilometer der Stadt Passau liegt malerisch zwischen grünen Hügeln, mit der barocken Altstadt auf einer schmalen Halbinsel. Südlich fließt der hellgrüne Inn aus dem Alpen heran, nördlich die dunkle Ilz aus dem Bayrischen Wald, schon hier spürt man das breite Panorama der drei Flüsse und die Wucht der Strömung

In Pyrawang machten wir beim Gasthaus zum Donauschwan unsere Mittagsrast. Als Mittagsmenü gab es Spaghetti Bolognese, bei denen wir erstmals gehört haben, dass man diese auch als „Trennkost“ (zum Gelächter aller) zu sich nehmen kann! An diesem Tag hatte ich auch einen  Landdienst eingeteilt, der unser Auto samt Hänger nach Linz stellte. Beim Retourfahren mit dem PKW fuhren wir in eine riesige Schlechtwetterfront mit Hagel, kaum zu glauben, dass die 10 Ruderer, die gleichzeitig mit dem Landdienst aus der Gegenrichtung in Wesenufer eintrafen, keinen einzigen Regentropen abbekommen hatten. Das Quartier in Wesenufer zur Wirtin z’Atzersdorf war nur mit dem Auto zu erreichen, nach Beziehen der einfachen aber sauberen Zimmer, hatten wir ein köstliches Abendessen und ein paar Gläschen Bier und Wein!

Resümee des Tages : Coconut Sonnencreme ist SUPER, aber bitte das nächste Mal kombiniert mit Pineapple zwecks Karibikfeeling beim Rudern!

Tag 2: Sternfahrt Wiking Linz

(verfasst von Anna Maria Nocker)

Nach einem ausgiebigen Frühstück bei der Wirtin z‘Atzersdorf mit auf den Punkt weichgekochten Eiern von Britta machten wir uns auf den Weg von Wesenufer nach Puchenau zum Ruderverein Wiking Linz. Die Ruderbedingungen waren bilderbuchmäßig: ruhiges Wasser, angenehme Temperaturen und das Wichtigste: entspannte, hoch motivierte Pöchlarner Ruderinnen und Ruderer (14 TN, 3 Boote).

Fünf Kilometer nach Wesenufer ging es schon durch die bekannte Schlögener Schlinge. Die Donau muss aufgrund des dort vorhandenen Granits zweimal einen Umweg machen. Da wird einem so richtig bewusst, auf direktem Wege kommt selbst die Natur nicht immer ans Ziel und Umwege können wunderschön sein. Uns hat dieses Naturjuwel wie immer begeistert.

Begleitet von der Ruine Haichenbach und Schloss Neuhaus, die hoch über der Schlögener Schlinge thronen, erreichten wir nach ca. 33 km die Staustufe Aschach, was ein Übertragen der Boote erforderlich machte. Der Einstieg nach dem Kraftwerk gestaltete sich etwas schwierig. Von den drei Mannschaften wurden zwei Methoden ausprobiert, wobei sich das Tragen der Boote über steile Stufen als etwas mühsam und nicht nachahmenswert herausstellte.

Nach kurzer Stärkung in Aschach ging es weiter bis Ottensheim und dann mit herrlichem Blick für die Steuerfrau, den Steuermann auf das untere Mühlviertel bis Wiking Linz. Ein großes Fest erwartete die Teilnehmer der Sternfahrt. 125 erfolgreiche Ruderjahre des RV Wiking Linz wurden mit viel Prominenz, u. a. dem Linzer Bürgermeister großartig gefeiert. Jedoch das Singen der oberösterreichischen Landeshymne am Ende der offiziellen Feier bereitete nicht nur den Pöchlarnern Probleme.

Im Rahmen der Sternfahrt erreichte der URV Pöchlarn den fünften Platz in Folge, ein Grund zum ausgiebigen Feiern. Nach etlichen Gläschen (waren es Flaschen?) und ausgelassener Stimmung waren wir bei den letzten Vereinen, die das Fest der Wikinger verließen.

Übernachtet haben wir wunderschön über den Dächern von Linz im Jägermayerhof am Freinberg.

Resümee des Tages: Nicht nur das Boot ist „g‘rennt“, auch der Schmäh.

Tag 3  (verfasst von Anna Maria Nocker)

Nach ausgiebigem und exzellentem (Sekt)Frühstück ging es über die neue Donautalbrücke zurück nach Puchenau zu Wiking Linz, wo die Boote schon auf uns warteten. Voller Motivation und in bester Stimmung ruderten wir durch Linz, vorbei am Ars Electronica auf der einen Seite und dem Linzer Schlossberg, dem Lentos und dem Brucknerhaus auf der anderen Seite. Das Läuten der Domglocken und der Blick auf das Wahrzeichen von Linz, dem Pöstlingberg, begleitete uns eine lange Zeit. Ein schöner Anblick.

Weiter ging es vorbei an VOEST und Einmündung der Traun zum Kraftwerk Abwinden-Asten. Nach dem Umsetzen der Boote folgte ein weniger interessanter Abschnitt, den wir uns durch kleinere Rudermatches verkürzten. Just for fun, aber ehrgeizig sind alle.

Vorbei an Mauthausen und der Einmündung der Enns ruderten wir bis Au, wo wir eine Pause einlegten, uns in der Donau abkühlten und uns mit einem kleinen Imbiss stärkten. Beim Kraftwerk Wallsee haben wir problemlos geschleust und kurze Zeit später erreichten wir den Endpunkt dieser Wanderfahrt, den Ruderclub Wallsee.

Damit gingen ein herrlicher Tag und eine schöne Wanderfahrt in angenehmer Atmosphäre zu Ende. Ein großer Dank gilt Britta, die alles perfekt organisierte und jeden persönlichen Wunsch erfüllte. Insgesamt nahmen 15 Ruderinnen und Ruderer an der Wanderfahrt teil, 11 davon drei Tage, zwei davon zwei Tage und zwei nur einen Tag. Die logistischen Herausforderungen waren aufgrund dieser Fluktuation gewaltig. Es kamen aber wie immer alle ohne Probleme nach Hause.

Dan

ke auch an alle Teilnehmer, die mit guter Laune und gegenseitiger Hilfeleistung viel zum Gelingen dieser Wanderfahrt beigetragen haben.

Resümee der Wanderfahrt: Wer nicht dabei war hat etwas versäumt! Alle zusammen sind wir 1.830 km gerudert!